Offener Brief für einen respektvollen Umgang mit Geflüchteten

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Website,

die Initiative von Engagierten aus Stuttgarter Freundeskreisen fordert in einem Offenen Brief, der u. a. an die Stuttgarter Gemeinderatsmitglieder, an die Presse, den SWR und die Stuttgarter Landtagsabgeordneten adressiert ist, einen respektvollen Umgang mit den Menschen, die in Stuttgart Zuflucht gesucht haben. Diesen Forderungen haben sich 14 Freundeskreise und andere Organisationen aus Stuttgart angeschlossen. Außerdem haben viele in der Flüchtlingsarbeit ehrenamtlich Engagierte diesen Brief unterschrieben.

Den in dem Offenen Brief genannten Forderungen schließen sich die Unterzeichnenden sowie der Arbeitskreis Asyl Stuttgart, Sprecherrätinnen und Sprecherräte unter Leitung des Vorsitzenden, Asylpfarrer Joachim Schlecht an. Der Aufruf adressiert auch das wichtige Engagement gegen rechtsradikale Tendenzen in unserer Gesellschaft. Unterschreiben auch Sie gerne hier noch online, wenn Sie unsere Überzeugung teilen, dass es gegen rechte Parteien, Organisationen und deren radikale Pläne unseres gemeinsamen Protests bedarf und dass wir unsere Empathie und Menschlichkeit im Umgang mit Geflüchteten und deren Bedürfnissen zeigen und leben müssen.

Führende Kirchenvertreter warnen potenzielle AfD-Wählerschaft

Bereits im Januar hatten sich Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl sowie andere führende Kirchenvertretern und -vertreterinnen beider Konfessionen deutlich gegen rechtsextreme Haltungen positioniert und gesagt, dass die Wahl der AfD mit dem christlichen Glauben unvereinbar ist. „Eine Zusammenarbeit mit rechtsradikalen und populistischen Gruppen mit einem demokratie- und menschenverachtenden Programm ist nicht möglich“, betonen unter anderem auch der Freiburger Erzbischof Stephan Burger und die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Baden, Heike Springhart.

„Hass, der bei Schwarzen Afrikanern und Afrikanerinnen beginnt, endet nie dort. Hass, der bei Homosexuellen beginnt, endet nie dort“, warnte Ernst-Wilhelm Gohl am Montag im Interview mit der Südwest Presse. „Das Evangelium ist inklusiv. Da gehören alle dazu. Das Christentum bewertet Menschen nicht nach ihrer Herkunft. Bei ihm sind alle gleich. Dieser Grundsatz ist zentral“, sagte der Landesbischof. Es seien zwar keineswegs alle Wähler der AfD rechtsradikal, ergänzte er, „aber man muss potenziellen Wählerinnen und Wählern klar sagen, dass sie Rassisten und Rechtsextreme wählen. Damit haben wir in unserer Geschichte katastrophale Erfahrungen gemacht.“

Die komplette dpa Meldung finden Sie unter folgendem Link:

https://web.de/magazine/regio/baden-wuerttemberg/landesbischof-gohl-legt-afd-kritik-deutlich-39312946

„AfD ist für Christinnen und Christen nicht wählbar“

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl über Deportationsideen rechtsextremer Gruppen

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bezieht klar Stellung gegen Rechtsextremismus. Wer die Menschenwürde derart mit den Füßen trete, wie es die AfD tue, sei für Christinnen und Christen nicht wählbar, so Gohl in einem Artikel. Er ruft zugleich alle Christinnen und Christen auf, sich „dem Ungeist mutig entgegenzustellen“, der sich in den rechtsextremen Deportationsideen ausdrückt, wie sie die Recherche des gemeinwohlorientierten Medienhauses Correctiv kürzlich offengelegt hat.

Gohl schreibt im Wortlaut seines Beitrages:

„Auch in diesen Tagen gilt es wachsam zu sein, wo sich politische Ideologien und das Evangelium von Jesus Christus diametral widersprechen: Im Januar 2024 wurde ein Treffen von AfD-Politikern mit Rechtsextremisten in Potsdam bekannt. Sie berieten unter anderem, wie Millionen ‚nicht assimilierter Staatsbürger‘ mit Migrationshintergrund dazu gebracht werden können, das Land zu verlassen. Es wurde über einen Musterstaat in Nordafrika nachgedacht, in den die Menschen abgeschoben werden könnten oder darüber, sie so lange zu schikanieren, bis sie freiwillig gehen. Diesem Ungeist müssen sich Christinnen und Christen mutig entgegenstellen. Ich wünsche mir, dass wir solche Berichte ernst nehmen und uns nicht durch die üblichen Beschwichtigungsformeln den Blick vernebeln lassen. Als Christinnen und Christen glauben wir, dass jeder Mensch Gottes Geschöpf und Ebenbild ist. Er hat eine gottgeschenkte Menschenwürde, die unantastbar ist. Wer die Menschenwürde derart mit den Füßen tritt, wie es die AfD tut, ist für Christinnen und Christen nicht wählbar! Das ist keine parteipolitische Aussage, sondern eine theologische.Die Bekenntnissynode in Barmen, an der der erste Landesvorsitzende der Evangelischen Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg, Pfarrer Theodor Dipper, teilgenommen hatte, endet mit den Worten ‚Gottes Wort bleibt in Ewigkeit‘. Dies ist ein Zuspruch, der Mut macht und ein Anspruch, der zum Bekenntnis herausfordert – in Wort und Tat. Nicht nur vor 90 Jahren, sondern auch heute.“

Der Artikel erscheint in der Jubiläumsausgabe des Gesprächskreis-Magazins „Evangelium und Kirche. Informationen“. Der Gesprächskreis „Evangelium und Kirche“ ist einer von vier Gesprächskreisen der württembergischen Landessynode. Er wurde 1934 als „Evangelische Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg“ gegründet und feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Die Mitglieder dieser Bekenntnisgemeinschaft widersprachen während des Dritten Reichs der Ideologie des Nationalsozialismus.

Viele Gläubige solidarisieren sich dieser Tage unter verschiedenen Hashtags in den sozialen Medien gegen Rechtsextremismus. Lesen Sie mehr auf der Website der Evangelischen Landeskirche 

Peaceful Christmas to everyone

Wir wünschen allen Menschen auf der Welt ein friedvolles Weihnachtsfest. Unsere Gedanken sind insbesondere bei denen, die es gerade nicht so einfach haben - Geflüchtete und Flüchtende, deren Leben von Krieg, Gewalt, Hunger oder Armut bedroht ist. 

"Noone puts their children in a boat unless the water is safer than the land" (Warsan Shire). Niemand setzt seine Kinder in ein Boot, wenn das Wasser nicht sicherer wäre, als das Land. Niemand steigt auf ein Boot über das Mittelmeer und begibt sich auf die tödlichste Fluchtroute der Welt, außer es ist die einzige Möglichkeit zu überleben.

Mit dem GEAS-Beschluss haben sich die EU-Institutionen auf eine Europäische Asylrechtsreform geeinigt, mit der Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen zur Regel würden. Wir stehen an der Seite der Menschen, die bei uns Schutz und Asyl suchen. Wie Der Paritätische geben wir zu bedenken, dass es Aufgabe der Bundesregierung ist, sich für die Einhaltung der geltenden Menschenrechte und eine menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten in der EU einzusetzen (siehe nachstehende Pressemitteilung).

Arbeitskreis Asyl Stuttgart

Weihnachten im Jahr 2023

Pressemitteilung

Heute Nacht haben sich die Europäische Kommission, der EU-Rat sowie das Europäische Parlament auf eine Europäische Asylrechtsreform geeinigt, mit der Menschenrechtsverletzungen an den EU-Außengrenzen zur Regel würden. Aus diesem Grund veröffentlichen wir die folgende Pressemitteilung:


Mit Entsetzen reagiert der Paritätische Wohlfahrtsverband auf den Kompromiss für ein Gemeinsames Europäisches Asylsystem (GEAS), auf den sich die EU-Institutionen in der vergangenen Nacht geeinigt haben. Dass der Kompromiss bei den asylrechtlichen Verschärfungen nicht einmal Ausnahmen für Kinder und ihre Familien vorsieht, sei durch nichts zu rechtfertigen. Der Paritätische appelliert an die Bundesregierung, sich dem zunehmenden Rechtsruck in der EU entgegenzustellen.
Nach Auffassung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sei in der letzten Nacht ein tief inhumaner Asylkompromiss geschlossen worden, mit dem Europa weiter nach rechts rücke. "Menschenrechtsfeindliche Haftlager und der Freiheitsentzug Schutzsuchender während des Asylverfahrens drohen mit dieser Reform zur Normalität zu werden. Dass nicht einmal Kinder und ihre Familien geschützt werden, ist schockierend", kritisiert Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. "Wir appellieren eindringlich an die Bundesregierung, sich dem zunehmenden Rechtsruck in der EU entgegenzustellen. Der weiteren Abschottung der EU und der weiteren Auslagerung des Flüchtlingsschutzes muss Einhalt geboten werden." Es sei entgegen dem Kompromiss Aufgabe der Bundesregierung, sich für die Einhaltung der geltenden Menschenrechte und eine menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen in der EU einzusetzen.  

Der Paritätische Gesamtverband
Oranienburger Str. 13-14
10178 Berlin

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Informationen und Service

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Beratungsangebote

inklusive der gesonderten Beratung für queere Geflüchtete,

Alltagsbegleitung

für Geflüchtete, die Unterstützung im Alltag und beim Beantragen eines Wohnberechtigungsscheins benötigen,

Traumaberatung

für geflüchtete Menschen, die nach traumatischen Erlebnissen Hilfe und Beistand wünschen.

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Mehrere Männer stehen Schulter an Schulter und umarmen sich.

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Wir sind ehrenamtlich organisierte Initiativen und engagieren uns für Geflüchtete vor Ort. Wir freuen uns über Unterstützung und heißen Sie als neues Mitglied jederzeit willkommen.

 

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Über uns...

Hier stellt sich das Team der hauptamtlich Mitarbeitenden einzeln vor.

Ev. Asylpfarramt / Asylbüro Stuttgart

Asylpfarrer Joachim Schlecht ist Vorsitzender des Ak Asyl Sprecherrats und Chef des Teams, zu dem auch die Flüchtlingsbegleiterinnen Thanja Abdulrazzaq und Olena Hryhorieva gehören. Regine Koch-Bah ist zuständig fürs Büromanagement und organisiert Veranstaltungen.

Kirchlich-Diakonische Flüchtlingsarbeit

Heidi Rehse und Bernhard Kapitzki sind Beauftragte in der kirchlich-diakonischen Flüchtlingsarbeit. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Traumaberatung und Tanztherapie bzw. Unterstützung für queere Geflüchtete.

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